Interview
Was hat dich dazu inspiriert, Künstlerin zu werden, und wann hast du angefangen, dich ernsthaft mit Kunst zu beschäftigen?
Ich war ein fantasievolles Kind mit einer frühen Liebe zur Natur, zeichnete gerne und erschuf spielerisch meine eigenen Welten. Außerdem wuchs ich in einer kunstinteressierten Familie auf. Meine Eltern nahmen mich manchmal mit zu Kunstausstellungen, mein Bruder fertigte Skulpturen und Schmuck an. Mit der Zeit lernte ich Kunst als etwas Wertvolles kennen. In meiner Jugend sprachen mich August Mackes Aquarelle sehr an, und ich ahnte, dass Kunst mich bereichern könnte.
Welche Künstler oder Kunstrichtungen haben deinen Stil und deine Werke am meisten beeinflusst?
Fünf Jahre nach meinem Studium besuchte ich Agnes Martins Ausstellung in der Tate Modern in London und war begeistert von ihrem Mut zum Minimalismus und ihren fesselnden Bildwelten. Agnes Martin sagte: „Man muss die Dinge finden, die einem gefallen. Die Dinge, die einem innerlich wohltun.“ Diese Einstellung schätze ich sehr.
Könntest du uns durch den kreativen Prozess führen, den du durchläufst, wenn du ein neues Werk schaffst?
Das ist von Werk zu Werk unterschiedlich. Manchmal habe ich ein Bild oder Bildelemente im Kopf, halte es in kleinen Skizzen fest, teste mögliche Umsetzungen in winzigen Zeichnungen. Bei der eigentlichen Arbeit lasse ich es fließen und lasse mich neben den geplanten Komponenten meist überraschen. Manches entsteht spontan spielerisch, oder verändert sich im Laufe des Prozesses.
Gibt es ein bestimmtes Thema oder eine Botschaft, die du in deinen Arbeiten vermitteln möchtest?
Meine künstlerische Arbeit spiegelt meine Faszination für die Natur und naturwissenschaftliche Phänomene wider, insbesondere mein Interesse am Mikro- und Makrokosmos. Darüber hinaus ist meine Kunst geprägt von einer Art philosophischer Auseinandersetzung zu Fragen nach Zeit, Raum, Ursprung, menschlicher Existenz, Kosmos und Komposition.
Die Natur fasziniert mich in all ihren Facetten. Vom Universum über die Kommunikation zwischen Pflanzen, bis hin zur Welt der Mikroorganismen fühle ich mich als Art künstlerische Forscherin. Ich stelle auch gerne poetische Verbindungen her, zum Beispiel zwischen Schmetterlingsflügeln unter dem Mikroskop und einem Fluss. Minimalismus und Reduktion inspirieren mich generell, und es ist spannend, eine Art Kernessenz zu finden. Ich mag es, abstrahierte Bildwelten zu schaffen, die mir und dem Betrachter die Möglichkeit geben, eigene Gedanken und Assoziationen zu entwickeln.






