Interview
Was hat dich dazu inspiriert, Künstlerin zu werden, und wann hast du angefangen, dich ernshaft mit Kunst zu beschäftigen?
Malen hat mir schon immer Freude bereitet und ein Kunststudium schien einfach zu mir zu passen. Eine konkrete Person, die mich dazu inspiriert hat, Künstlerin zu werden, gab es nicht. Aber es gab viele beindruckende Werke, die mich tief berührt und gefesselt haben ohne, dass ich genau sagen könnte, warum.
Während meiner Studienzeit habe ich die Zeit in vollen Zügen genossen: angefangen bei den bunten und vielfältigen Persönlichkeiten in der Fakultät, über die Möglichkeit, viele Techniken auszuprobieren, bis hin zum Lernen, aus einer einfachen Idee etwas Greifbares zu entwickeln. Doch damals wusste ich noch nicht, in welche Richtung ich mich weiterentwickeln würde.
Ich habe weiterhin gemalt, allerdings ohne ein genaues Ziel vor Augen zu haben. Doch irgendwann spürte ich, dass ich mehr wollte. Mit jedem neuen Bild wurde meine Verbindung zu meinen Werken intensiver. Es war eine Mischung aus dem, was ich sah, und den Geschichten in mir, die Ausdruck suchten.
In diesem Moment wusste ich, dass ich weitermachen musste. Es war, als gäbe es keinen Weg zurück.
Welche Künstler oder Kunstrichtungen haben deinen Stil und deine Werke am meisten beeinflusst?
Je nach Phase meines Lebens und Schaffens variieren auch meine Interessen an den Werken anderer Künstler. Mir gefallen sehr unterschiedliche Stilrichtungen, und je nachdem, welche Lösungen ich für meine Arbeiten gerade benötige, orientiere ich mich mal hier, mal dort.
Könntest du uns durch den kreativen Prozess führen, den du durchläufst, wenn du ein neues Werk schaffst?
Meine Inspiration finde ich meistens in meiner Umgebung. Ich fotografiere oft Orte, die mich auf eine bestimmte Weise ansprechen oder faszinieren. Diese Fotos dienen mir dann als Ausganspunkt. Ich starte danach auf der Leinwand und versuche, Perspektive und Linienführung so einzusetzen, dass sie sich im Bild wiederfinden. Dabei konzentriere ich mich oft auf einen bestimmten Punkt, eine Farbe, die mir besonders gefällt, oder ein Element, das mich an etwas erinnert. Am Anfang arbeite ich eher konzeptionell und überlege viel. Irgendwann fließt der Pinsel wie von selbst, und das Bild beginnt, seinen eigenen Weg zu zeigen. In diesem Moment lasse ich mich ganz von meiner Intuition leiten.
Gibt es ein bestimmtes Thema oder eine Botschaft, die du in deinen Arbeiten vermitteln möchtest?
Sowohl in meinen Landschaften als auch in meinen Stadtbildern und meinen jüngsten Zeichnungen findet sich immer eine Verbindung von geometrischen und organischen Formen. Diese Kombination verstehe ich als Metapher für die Regeln in unserem Alltag sowie die Freiheit und die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen diesen beiden Konzepten.
Was war bisher die größte Herausforderung auf deinem Künstlerischen Weg, und wie bist du damit umgegangen?
Meine größte Herausforderung? Ich glaube, es war der Moment, in dem ich begann, für mich zu malen und gleichzeitig lernen musste, keine Angst vor "Fehlern" zu haben, Fehler, die oft gar keine waren. Auch das Erkennen, dass ein Bild nicht immer sofort entsteht und dass es manchmal besser ist, nach Tagen harter Arbeit alles zu übermalen und von vorne zu beginnen.
Gibt es Techniken und Materialien, die du bevorzugst?
Ja, ich arbeite sehr gerne mit Öl. Die Textur und die Möglichkeit, auch am nächsten Tag noch im frischen Zustand weiterzumachen, gefallen mir besonders. Außerdem schätze ich es, die Collagetechnik auf unerwartete Flächen einzusetzen.
Gibt es einen bestimmten Ort, an dem du am liebsten arbeitest?
Ohne Zweifel in meinem Atelier in Wipperfürth. Es ist ein großer Raum mit viel natürlichem Licht.
Wo siehst du dich und deine Kunst in den nächsten fünf Jahre?
Im Moment habe ich die Möglichkeit, an vielen neuen Projekten teilzunehmen. Ich freue mich sehr darauf und bin mit voller Energie dabei. In fünf Jahren? Ich werde mein Bestes geben!
Hast du eine "Philosophie", die dich in deinem Kreativen Prozess leitet?
Ich muss meine Bilder so erschaffen, dass es mir schwerfällt, sie jemand anderem zu geben.
Welchen Rat würdest du anderen jungen Künstler geben, die am Anfang ihres Weges stehen?
Ein grundsätzliches Prinzip, das sich auf alle Ziele im Leben anwenden lässt, ist die Visualisierung. Sie hilft dabei, klare Vorstellungen, die man erreichen möchte zu entwickeln.